Kunst als eindringlicher Erinnerungsspeicher

27. Januar: Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus mit Werken unserer OberstufenschülerInnen in den Godersberger Kammerspielen

An Lebens- und Leidenswege von Zwangsarbeitenden inmitten unserer Heimatstadt Bonn zu Zeiten des Nationalsozialismus wurde am vergangenen Freitag, dem 27. Januar, in einer Gedenkfeier in den Godesberger Kammerspielen erinnert. Das Besondere beim diesjährigen Gedenken: In Anwesenheit der Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner wurden die Ergebnisse der Zusammenarbeit von SchülerInnen und Schülern aus den Kunstkursen von Frau Schetter und Frau Grams mit der Illustratorin Greta von Richthofen Gedenkstätte und dem Bonner NS-Dokumentationszentrum gezeigt. Greta von Richthofen hat über Wochen hinweg als Vorbereitung mit Frau Schetter und interessierten Kursteilnehmern am Konrad-Adenauer-Gymnasium den Prozess der künstlerischen Verarbeitung von konkreten Einzelschicksalen in Form und Stil der Kunstgattung der Graphic Novel begleitet. Am Gedenktag entfaltete die Verbindung von Präsentation der von der Bonner NS-Gedenkstätte dokumentierten Lebenswege im Schülervortrag auf der Bühne der Kammerspiele bei gleichzeitiger Projektion der Kunstwerke dann eine ganz besondere Wirkung, die von der Kölner Harfenistin Konstanze Jarcyk noch klanglich unterstrichen wurde. Die Veranstaltung war zugleich Beginn der Ausstellung der Kunstwerke der Teilnehmenden,

Seltsame Spiegelungen und Verästelungen von Geschichte legt Amelie Aubram frei: Sie hat die Erfahrungen von Elena Georgiewskaja, einer Ukrainerin, die aus ihrem Dorf von deutschen Soldaten nach Bonn verschleppt wurde und bei der Firma Soennecken Zwangsarbeit leisten musste, in Wort und Bild gefasst. Es berühren uns die Verästelungen und Spiegelungen von historischen Vorgängen, wo doch in heutigen Zeiten ukrainische Geflüchtete in Bonn Schutz suchen.

Mitwirkende Schüler und Schülerinnen: Aaliya Schaffrath, Ceylin Demir, Charlotte Riedel, Emilie Lindhorst, Finn Burkhart, Jana Vrataric und Oscar Hornidge stellten weitere Lebenswege von Zwangsarbeitenden am Beispiel von Nenad Cuskic, Elena Georgiewskaya, Ruth Herz, Maria Linden, Wilhelmine Overbeck und Dr. Bertha Schwarz anschaulich und jeweils in einem eigenen stilistischen Zusammenhang dar – so, als spielten behutsame Hände für jedes Opfer eine ganz eigene Melodie.

Wir bedanken uns herzlich bei Jonas Blum von der Gedenkstätte für seine Vorarbeit und Begleitung des Projektes, bei Frau Mehmel, der Leiterin der Bonner NS-Gedenkstätte, bei Larissa Blumenauer für die Organisation der Ausstellung in den Kammerspielen Bad Godesberg und bei Frau Schetter für die fachliche Betreuung der Schüler:innen am Konrad-Adenauer-Gymnasium. Ganz besonders bedanken wir uns bei der Künstlerin und Illustratorin Greta von Richthofen, die in zwei Workshops mit den Schüler:innen Techniken zur Erstellung von Graphic Novels erarbeitet hat. Die Ausstellung ist noch bis zum 10. Februar im Foyer des Theaters Bad-Godesberg zu sehen. Hier geht es zum Bericht des General-Anzeigers.

Weitere Mitwirkende: Rand Aljindi, Aleyna Cetinkol, Marceline Frey, Luisa Sellin, Julia Fuchs, Nat Hummel, Nadine Abdelmula, Nathalie El-Sauf, Susanna Schulz (Bild ganz oben), Clara Schulz, Frida Schumacher, Charlotte Kühlwetter, und Mathilda Gies.