BIOtechnikum: Forscher für zwei Stunden

Biotech,.2016.3Biotech.2016.4Bonn Oberkassel – Elektrizität aus Hefe, Enzyme im Waschmittel, Bestrahlung gegen den Krebs: Wozu brauchen wir eigentlich Biotechno- logie? Zwei Oberstufenkurse der EF des Konrad-Adenauer-Gymnasiums und der Chemie-LK des Amos-Comenius-Gymnasiums, zogen sich für einige Stunden die Kittel über und begaben sich ins Labor des doppelstöckigen Ausstellungstruck vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), um der Frage auf die Spur zu gehen. Im sogenannten BIOTechnikum tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Welt der Biotechno- logie ein. Frau Wollnik, die die Exkursion organisiert hatte, forschte auch selbst im weißen Kittel mit und schaute den Schülern über die Schulter. Auch die örtliche Bundestagsabgeordnete Dr. Claudia Lücking-Michel begleitete einen Kurs bei ihren Experimenten. Innerhalb eines zweistündigen Praktikums hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, einmal das naturwissen- schaftliche Arbeiten anhand von Experimenten zu erfahren.

So erforschte beispielsweise der Differenzierungskurs Biochemie von Frau Schmitz Enzyme in Waschmitteln und der Käse-Herstellung. Zusammen mit Frau Dr. Lücking-Michel fanden die Schülerinnen und Schüler heraus, unter welchen Bedingungen die Herstellung einer Art Frischkäse gelingt. In verschiedenen Versuchsreihen musste exakt pipettiert werden, um die Auswirkungen von Temperatur, der Zugabe von Salz und des Enzyms Chymosin herauszufinden.Biotech.2016.1Biotech.2016.2
Der Biologiekurs von Frau Schneider testete mithilfe von Brennstoffzellen, wie Hefe aus Glucose gewonnene Energie in elektrische Energie umwandelt.  Ein zweites Experiment führte in die Welt der erneuerbaren Energien ein: Mit einer Solarzelle, einer sogenannten Gräzelzelle – benannt nach ihrem Erfinder – versuchten der wissenschaftliche Nachwuchs Musik von einem Micro-Chip abzuspielen. Das besondere an der Gräzel- Zelle: Sie orientiert sich an der Funktions- weise der Photosynthese, bei der Pflanzen Licht in Energie umwandeln. Im Truck war die Lichtintensität zu gering, weshalb die Gruppe die Zellen vor den Truck auf den Platz stellte. Dort gelang es Forschern, das Lied Happy Birthday abzuspielen. Die aus Sonnen- energie gewonnene elektrische Energie entlockte dem Musik-Chip die Töne. Durch die Experimente lernten die Kurse verschiedene Gebiete der Biotechnologie kennen und arbeiteten zugleich fächerübergreifend, gab es doch Überschneidungen mit den Fächern Chemie, Biologie und Physik.
D. Therre, Studienreferendarin für Biologie und Geschichte am Konrad-Adenauer-Gymnasium