Exkursion zum Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens

In den vergangenen Wochen hatten der Leistungskurs und die beiden Grundkurse Biologie die Gelegenheit, das Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens in Bonn zu besuchen. An drei verschiedenen Tagen tauchten die Schüler:innen in die faszinierende Welt der Grundlagenforschung ein und erlebten Wissenschaft hautnah.


Leistungskurs Herr Stett: Mit C. elegans auf Spurensuche
Der Leistungskurs startete mit einem Vortrag über die Forschungsgruppen und die Bedeutung von Grundlagenforschung. Anschließend arbeiteten die Schüler:innen im Schülerlabor mit Caenorhabditis elegans, einem winzigen Fadenwurm, der in der Forschung wegen seines überschaubare Nervensystems besonders beliebt ist. Ziel war es, durch Verhaltenstests den Tastsinn verschiedener Stämme zu analysieren – darunter auch Mutanten mit eingeschränkter Wahrnehmung.
Ein Highlight war der Besuch in den Labors: Dr. Stephan Irsen zeigte persönlich das Raster- und Transmissionselektronenmikroskop – beeindruckende Technik, spannend und interaktiv erklärt. Eine Schülerin fasst ihre Eindrücke so zusammen:
„Ich fand die Exkursion zum MPINB eine sehr coole und exklusive Möglichkeit, einen ‚tieferen‘ Bereich der Biologie kennenzulernen und zu verstehen, wie wichtig Grundlagenforschung ist. Die interaktiven Möglichkeiten haben viel Spaß gemacht – besonders der Blick auf die Elektronenmikroskopie war beeindruckend. Ich würde diese Exkursion auf jeden Fall auch für kommende Jahrgänge empfehlen.“

Grundkurs Herr Behr: Fruchtfliegen und Axolotl im Fokus
Der Grundkurs von Herrn Behr erhielt nach einem einführenden Vortrag spannende Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte. Dr. Bettina Schell berichtete über ihre Arbeit mit Fruchtfliegen, bei denen mithilfe genetischer Marker Nervenzellen sichtbar gemacht werden, die beim Fliegen aktiv sind – etwa bei einer Rechts- oder Linkskurve. Ebenso faszinierend war der Einblick in die Forschung von Delta Schick über Axolotl, die beschädigte Nervenzellen im Gehirn regenerieren können – ein biologisches Wunder mit medizinischem Potenzial.
Im Anschluss durften die Schüler:innen selbst experimentieren: Sie sollten anhand äußerer Merkmale das Alter von Fruchtfliegen bestimmen und ihre Ergebnisse wissenschaftlich dokumentieren – eine praxisnahe Einführung in die Welt der Forschung.

Grundkurs Frau Bier: Sinneswahrnehmung bei C. elegans
Auch der Grundkurs von Frau Bier arbeitete im Schülerlabor mit C. elegans. Hier standen Versuche zum Tastsinn und Geruchssinn im Mittelpunkt. Die Schüler:innen untersuchten, wie die Würmer auf Reize reagieren und lernten dabei, wie man Verhalten wissenschaftlich beobachtet, dokumentiert und interpretiert.


Fazit:

Die Exkursionen ins Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens waren für alle Beteiligten ein echtes Erlebnis. Besonders die Einblicke in die Labortechnik und die Begegnungen mit echten Wissenschaftler:innen machten deutlich, wie spannend und relevant Grundlagenforschung ist. Für viele war es ein Blick hinter die Kulissen der Biologie – inspirierend, anschaulich und definitiv empfehlenswert für kommende Jahrgänge. Ganz herzlich möchten sich die Biokurse auch bei Julia Schlee, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des MPINB, bedanken, die das Schülerlabor, die Vorträge und die Führungen organisiert und leitet und uns an den drei Tagen einen wunderbaren Einblick in die Welt der Neurobiologie ermöglicht hat.

Michael Stett