Der Leistungskurs Kunst mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12, inzwischen 13, hat im Rahmen einer kompletten Ausstellungplanung und –realisierung als Thema Hildegard von Bingen malerisch interpretiert.
Nach gründlichen Recherchen haben sich die Schülerinnen und Schüler nach individueller Begeisterung und Motivation für einen der vielen Aspekte im Leben und Wirken von Hildegard von Bingen entschieden. Dann wurde sich sehr intensiv in frei malerischer Arbeitsweise dem Ziel genähert; Ausdruck durch Farbe und Form, angelehnt teilweise an Informelle Malerei, Tachismus, Farbfeldmalerei, Action Painting, Meditative und Monochrome Malerei.
Unterstützt vom Förderverein des Konrad-Adenauer-Gymnasiums durften die Schülerinnen und Schüler auf (für Schule) riesigen Leinwandformaten arbeiten und in Farben und Material schwelgen.
Jessica Backhaus hat sich der Verbindung von Körper und Seele gewidmet, der Formung des Körpers durch die Kraft der Seele.
Nick Binzenbach hat wochenlang mit von Hildegard von Bingen präferierten Heilkräutern experimentiert. Besonders heilkräftige Kräuter wurden gerieben und gemörsert und in verschiedenen Tinkturen zu Farben verarbeitet, aus welchen wiederum eine pflanzenähnliche, nach oben strebende Anmutung entwickelt wurde.
Vivien Eggert hat sich mit der Krankheitsgeschichte der Hildegard von Bingen befasst, die sie überhaupt erst zur Kräuterkunde geführt hat.
Kathrin Kieslich hat folgendes Zitat von Hildegard von Bingen interpretiert: „So fliegt der Mensch mit den beiden Flügeln der Vernunft, nämlich der Erkenntnis des Guten und der Erkenntnis des Bösen. Die Erkenntnis des Bösen dient dem Guten, das Gute wird durch die Erkenntnis des Bösen geschärft und geleitet und so wird der Mensch weise durch die Erkenntnis.“ Sie hat unter anderem mit Strichformationen von mit Farbe benetzten Bastkugeln gearbeitet, die in langwieriger Kleinstarbeit auf die Leinwand gebracht wurden.
Christina Klaile hat sich ebenfalls für ein Zitat entschieden: „Gott will dich, doch du verschließest deine Augen vor ihm.“ Sie kombinierte Farbfeldmalerei mit Action Painting.
Laura Walder bezieht sich in ihrer Malerei auf eine Todesvision von Hildegard von Bingen. Erlösend, ja fröhlich – im Gegensatz zu vielen Vorstellungen, die sich mit dem Tod befassen.
Susanne Körner hat sich ebenfalls mit Visionen befasst. Allerdings nicht mit einer bestimmten Vision, sondern mit dem Trancezustand, in welchem Hildegard von Bingen die Visionen wahrnehmen konnte. Sie hat Anteile der meditativen Malerei eingebunden.
Katja Krefft hat sich der generellen Befreiung der Seele, unter anderem von Krankheit, aber auch sonstigen Belastungen, angenommen.
Marie Kregel interessierte sich für Hildegard von Bingen als Frau in ihrer Zeit. Die Kraft und Präsenz ihrer Persönlichkeit, aber auch das ärmliche Dasein spiegeln sich in Farbe und den collagierten textilen Materialien wider.
Der Ausstellungsraum Kirche wurde bewusst als Wunsch von den Schülerinnen und Schülern formuliert: Die Kirche als Raum und Wirkungsträger um einen kleinen Teil der vielen und schillernden Facetten der Heiligen Hildegard, als subjektive malerische Interpretationen unserer Zeit, in Erinnerung zu rufen. Hierüber hat auch der General-Anzeiger berichtet.