Nach einem tollen Besuch unserer GastschülerInnen aus Spanien vom 6. bis zum 10. Mai in Bonn machten sich unsere SchülerInnnen aus der EF bereits eine Woche später voller Vorfreude auf den Weg zum Gegenbesuch in die katalanische Hauptstadt Barcelona. Dort wurden sie schon freudig von ihren Gastfamilien erwartet und nach einem sehr herzlichen Empfang am Flughafen ging es zunächst einmal in das ca. 50 km entfernte Sant Pere de Vilamajor, um dort die Gastfamilien kennenzulernen. Am nächsten Morgen hatten unsere SchülerInnen dann die erste Gelegenheit, den spanischen Schulalltag an unserer Partnerschule Institut de Vilamajor kennenzulernen. Schnell stellten sie fest, dass der spanische Schulalltag doch von unseren Erfahrungen abweicht. Am Nachmittag war die Besichtigung des kleinen Städtchens Granollers geplant, wo uns eine Stadtführerin mit der Geschichte dieses Ortes vertraut machte. Sehr eindrucksvoll war vor allem die Besichtigung des refugio, einem kleinen Bunker in der Stadtmitte, in dem die Bewohner Granollers zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs Zuflucht fanden. Im Dunklen des Bunkers konnten unsere SchülerInnen die beklemmende Atmosphäre selbst nachempfinden und hatten die Gelegenheit dieses Kapitel der spanischen Geschichte eindrucksvoll näher kennenzulernen. Am Dienstagmorgen ging es dann zum ersten Mal mit dem Zug in das Stadtzentrum von Barcelona.
Am Vormittag besichtigten wir das Symbol der Stadt, die Kathedrale Sagrada Familia. Hier hatten die SchülerInnen die Gelegenheit, diese Sehenswürdigkeit genauer kennenzulernen. Interaktive Tablets und eine sprachlich sehr versierte Führerin informierten über spannende Details zu der Geschichte und – auch abseits der touristischen Perspektive – über die Besonderheiten dieses Bauwerks sowie über Leben und Werk des Architekten Antoni Gaudí. Nach der Besichtigung blieb noch genügend Zeit, um die Stadt dann in kleinen Gruppen auf eigene Faust zu erkunden, bevor es dann mit dem Zug wieder zurückging. Schon am nächsten Tag kehrten wir in die katalanische Metropole zurück, diesmal in Begleitung der spanischen SchülerInnen. Unser Ziel am Mittwoch war der ebenfalls von Antoni Gaudí erbaute Parque Güell. Bei heißen Temperaturen galt es zunächst, zu Fuß einige Höhenmeter zu bewältigen. Belohnt wurden wir durch strahlenden Sonnenschein und einen fantastischen Blick von der Aussichtsterrasse auf die Stadt und auf das Meer. Im Park nutzten die Schülerinnen und Schüler die Zeit für ein Picknick sowie für einen ausgiebigen Spaziergang durch die architektonische Phantasiewelt Gaudís. Ein besonderes Highlight für einige SchülerInnen war hier im Park das Wohnhaus des Architekten. Nach dem Abstieg fuhren wir dann mit dem Bus zurück in die Innenstadt, wo unsere SchülerInnen selbstständig mit Ihren Austauschpartnern losziehen durften, um das Zentrum der Stadt zu erkunden: Die verbleibende Zeit bis zur Rückkehr nutzten einige also zum Shoppen, andere zog es an den Strand von La Barceloneta.
Ein Strandtag erwartete uns dann am Donnerstag. Mit einem Bus fuhren wir von der Schule in den Wassersportclub nach Premià de Mar. Unter der fachmännischen Anleitung der Animateure des Clubs wagten sich unsere SchülerInnen ohne Neoprenanzüge in das noch recht kalte Wasser, um erste nautische Erfahrungen zu sammeln. Abwechselnd mit dem Kajak und dem Floß (Standup-Paddling) konnten sie mehr oder weniger koordiniert eine Runde auf dem offenen Meer zurücklegen. Eine besondere Herausforderung war hierbei natürlich die sprachliche Koordination zwischen unseren SchülerInnen und ihren Austauschpartnern. Danach ging es an den Nachbarstrand, wo mehrere kleine Segelschiffe auf uns warteten. In internationalen Mannschaften verteilten wir uns auf die Boote und segelten dann zwei Stunden auf dem Meer vor der katalanischen Küste. Mehrere Wasserschlachten zwischen den Booten sorgten dann dafür, dass wir fast alle komplett nass wieder an Land gingen, obwohl keines der Boote gekentert war.
Am Abend fand dann schon die Abschiedsfeier statt, die die spanischen SchülerInnen und Eltern in Eigenregie organisiert hatten und die den nahenden Abschied nach einer tollen Woche zum ersten Mal in greifbare Nähe rücken ließ. Schade! Pünktlich zum Abreisetag schlug das Wetter dann um und so konnte das geplante Geocaching im Umfeld der Schule wegen des Regens leider nicht stattfinden. Vielleicht können wir die Schätze im nächsten Jahr noch bergen…?! Einen schönen Abschluss bildete dann aber ein von der dortigen Sportlehrerin durchgeführter Salsakurs, der die ganze Truppe noch einmal so richtig in Schwung brachte. Nach einer sehr ereignisreichen, bunten, lebendigen und lauten spanischen Woche ging es dann nach einem tränenreichen Abschied am Bahnhof zurück nach Deutschland.
¡Gracias por todo y hasta la próxima!
F. Oberem, Studienreferendar für Spanisch und Englisch, S.Velmer, Koordination unseres Spanienaustausches