Eine Kultur des Erinnerns statt Krieg, Zerstörung und propagandistischem Vergessenmachen-Wollen

Boris Romantschenko starb am Freitag, dem 18. März bei der Bombardierung des ostukrainischen Charkiw. Am heutigen Karfreitag möchte die Redaktion dieser Homepage einhalten, seiner gedenken und ihm danken: Er hat die Konzentrationslager von Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen-Belsen überlebt. Sein Lebenswerk: Er kämpfte gegen das Vergessen. Und später setzte sich Romantschenko als  Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora für das Erinnern an die nationalsozialistische Barbarei ein und kam seit den 1990er-Jahren regelmäßig zu Veranstaltungen auf das Gelände des ehemaligen KZ bei Weimar. Danken möchten wir auch Schülerinnen und Schülern, die im Unterricht zusammen mit ihren Lehrkräften an einer Erinnerungskultur arbeiten, sei es im Rahmen unseres von Herrn Potschka betreuten Schüleraustausches mit Polen oder im Geschichtsunterricht, wie zum Beispiel bei Frau Goetzke anlässlich des Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz am 25. Januar. Hier wurden zuletzt Plakate gestaltet, die exemplarisch die berufliche, psychische und physische Vernichtung jüdischer Menschen im Dritten Reich dokumentieren und dabei deren Errungenschaften für Wissenschaft, Kultur und Geist in den Blick nehmen, zum Beispiel anhand von Victor Klemperers Schicksal. Auch die Besuche in den ehemaligen Kaderschmieden des faschistischen Ungeistes in Vogelsang und der Freusburg helfen uns allen, das Erinnern und das Verstehen des Abgrundes zu fördern, in den Nationalismus und Rassismus, sekundiert von Propaganda, führen.

J. Juhre