Geschichtsexkursion der neunten Klassen zur Gedenkstätte Ordensburg Vogelsang

Am Mittwoch dem 18. Mai, haben zwei 9. Klassen, eine Fahrt zur Gedenklstätte der Ordensburg Vogelsang gemacht. Die erste Station der Geländeführung, an der wir teilnahmen, war der Aussichtspunkt der Burg Vogelsang, an dem der Touristenführer berichtete, dass hier die Selektion, also die Auswahl der sogenannten „Ordensjunker“, nach bestimmten Kriterien stattfand. Die Kriterien waren nicht, so wie in der normalen Schule, Noten, sondern biologische Kriterien wie Körperbau, Gesundheit und Kraft. Der Standort sollte die positive Seite der nationalsozialistischen Ideologie verdeutlichen und mit dessen Schönheit zeigen, dass die „Junker“ als etwas Besonderes galten. Der zweite Standort, den wir danach ansteuerten, war eine Wand vor einem Unterbringungsgebäude, von denen es insgesamt zehn gab. Das Interessante an dem Gebäude war, neben der Geschichte, die Architektur. Der Architekt hatte das Gelände so kreiert, dass man nach oben zur Anlage guckte und sie größer wirkte, als sie war. Nach der Station gingen wir als Klasse in ein Kameradschaftshaus, welches für die Unterbringung der Schüler dawar. Das Innere war leer, doch früher, erzählte uns der Touristenführer, waren die Räumlichkeiten mit Betten eng aneinander vollgestellt. Die Nationalsozialisten bildeten so viel schneller eine Gemeinschaft. Dieses Wort spielt eine sehr wichtige Rolle auf Vogelsang. Musik half dabei, sowie das gemeinsame Marschieren, nach dem Zitat von Joseph Goebbels dem Reichspropagandamenister, „Singen und Marschieren sind die schärfsten Waffen der Propaganda“. Sie wurden eine Gemeinschaft, alle sind gleich und es gibt kein „selbst“. Die Junker sollten so fest in der nationalsozialistischen Ideologie eingebunden sein und keine eigenständigen Denker werden.

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Eine Kultur des Erinnerns statt Krieg, Zerstörung und propagandistischem Vergessenmachen-Wollen

Boris Romantschenko starb am Freitag, dem 18. März bei der Bombardierung des ostukrainischen Charkiw. Am heutigen Karfreitag möchte die Redaktion dieser Homepage einhalten, seiner gedenken und ihm danken: Er hat die Konzentrationslager von Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen-Belsen überlebt. Sein Lebenswerk: Er kämpfte gegen das Vergessen. Und später setzte sich Romantschenko als  Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora für das Erinnern an die nationalsozialistische Barbarei ein und kam seit den 1990er-Jahren regelmäßig zu Veranstaltungen auf das Gelände des ehemaligen KZ bei Weimar. Danken möchten wir auch Schülerinnen und Schülern, die im Unterricht zusammen mit ihren Lehrkräften an einer Erinnerungskultur arbeiten, sei es im Rahmen unseres von Herrn Potschka betreuten Schüleraustausches mit Polen oder im Geschichtsunterricht, wie zum Beispiel bei Frau Goetzke anlässlich des Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz am 25. Januar. Hier wurden zuletzt Plakate gestaltet, die exemplarisch die berufliche, psychische und physische Vernichtung jüdischer Menschen im Dritten Reich dokumentieren und dabei deren Errungenschaften für Wissenschaft, Kultur und Geist in den Blick nehmen, zum Beispiel anhand von Victor Klemperers Schicksal. Auch die Besuche in den ehemaligen Kaderschmieden des faschistischen Ungeistes in Vogelsang und der Freusburg helfen uns allen, das Erinnern und das Verstehen des Abgrundes zu fördern, in den Nationalismus und Rassismus, sekundiert von Propaganda, führen.

J. Juhre

Was ist guter Geschichtsunterricht? Was ist guter Unterricht in den Sozialwissenschaften?


Am 14.Februar trafen sich alle Geschichts- und Sozialwissenschaftslehrkräfte, um sich einen Tag lang gemeinsam ebendiesen Fragen zu stellen. Eingeladen hatten wir vom Konrad-Adenauer-Gymnasium zwei Fachmoderatoren der Bezirksregierung Köln, die Impulse gaben und unsere Arbeitsphasen und Diskussionen begleiteten. Am Vormittag drehte sich alles um die Königs- disziplin der beiden Fächer, die sogenannte Urteilskompetenz und die Frage, wie Schüler lernen können, zu einem selbständigen, begründeten Sachurteil oder auch zu einem Werturteil zu gelangen: Welche Bausteine müssen dazu verwendet werden und wie wirken diese zusammen? Wie können Schüler diese Bausteine bewusst einsetzen und anwenden? Am Nachmittag stand dann die Frage im Mittelpunkt, wie man Gelerntes sichert und ebenso ausbau- wie anwendbar speichert. Besonders wichtig war dabei, dass die Art und Weise, wie Ergebnisse im Fachunterricht gesichert werden, sich auch nach der Komplexität und dem Lernzuwachs unterscheidet (vgl. Abbildung oben). Die Lehrerinnen und Lehrer wendeten dabei verschiedene Visualisierungs- methoden für konkrete Unterrichtsstunden an und diskutierten daraufhin gemeinsam ihre Ergebnisse. Abschließend überlegten sich die Fachlehrer, was sie aus der Fortbildung in ihrem Unterricht in der nächsten Zeit einmal besonders intensiv umsetzen und anwenden möchten. Über die Erfahrungen wird man sich in den Fachkonferenzen der beiden Fächer austauschen und damit weiterarbeiten. Eine Nachfolgeveranstaltung ist bereits in Planung.
F. Goetzke, Fachkonferenzleitung Geschichte

Ausflug der Klasse 9c zur NS-Ordensburg Vogelsang IP in der Eifel

Am 4. Juli fuhr die 9c im Rahmen des Geschichtsunterrichtes mit Frau Goetzke in die Eifel zur Ordensburg Vogelsang IP, das als architektonisches Beispiel für sogenannte „Böse Orte“ gilt. Es galt herauszufinden: Kann man heute noch die Wirkung dieser für die Erziehung zum Fanatismus gebauten Monumentalanlage nachvollziehen? Geschichte im Selbstversuch also. Es ist gerade die den Gebäuden bis heute innewohnende, noch subtil spürbare und erkennbare Macht der Manipulation zum „Bösen“, das den einmaligen und hohen Zeugniswert der Gesamtanlage ausmacht. Hier lässt sich unter der Voraussetzung sensibler Erklärung die Möglichkeit leibhaftiger Beeinflussung des Menschen durch die gebaute Umgebung spürbar vermitteln. Vogelsang ist das einzige erhaltenen Landschaftsdenkmal des Dritten Reiches. Die Schüler sahen die Außenanlagen, relaxten entspannt in der Wandelhalle oberhalb des Urftstausees und machten sich ein Bild von der „Erziehung zum Herrenmenschen“ in der Dauerausstellung. Nachdem die Rückfahrt mit der Deutschen Bahn – nicht weniger spannend und überraschungsreich als die Hinfahrt – überstanden war, endete der Ausflug wieder am Godesberger Bahnhof.

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