Global City Frankfurt: Exkursion der Erdkunde-Kurse in der Q1

Am Freitag, dem 7. Juli, machten sich die Schüler des Erdkunde-Grundkurses von Herrn Ziegler-Flory und des Leistungskurses von Frau Kühlwetter auf den Weg nach Frankfurt. zwei ehemalige Geographiestudenten aus Frankfurt begleiteten und zweieinhalb Stunden sach- kundig durch die Stadt. Der Startpunkt der Führung war der Eiserne Steg, dessen Bau im Jahr 1868 durch eine Bürgerbewegung und Spendengelder ermöglicht wurde und eine fußläufige Verbindung zwischen den Stadtteilen Römerberg im Norden und Sachsenhausen im Süden schaffte. Der zweite Anlaufpunkt der Exkursion war der Römerplatz in der Altstadt Frankfurts. Dort wurde der Blick insbesondere auf den Aufriss und auf die Bebauungsdichte des Stadtteils gelegt. Wir erfuhren, dass die Frankfurter Altstadt im Krieg bis auf wenige Gebäude völlig zerstört wurde, dass aber beim Wiederaufbau großer Wert darauf gelegt wurde, dass die Häuser wieder ihr historisches Erscheinungsbild erhielten. Unser nächster Standort war die Paulskirche, die auch als Wiege der deutschen Demokratie gilt, da dort am 18. Mai 1848 die erste frei gewählte deutsche National- versammlung zusammentrat. Passend zu unserer derzeitigen Unterrichtsreihe „Frankfurt als Global City“ machten wir uns anschließend auf den Weg in das Frankfurter Bankenviertel. Um dem die Stadt dominierenden Finanzsektor näher zu kommen, betraten wir das höchste Gebäude der Stadt, nämlich das der Commerzbank. Hier wurde deutlich, dass Frankfurt ein für Deutschland sehr bedeutsames Geschäftszentrum ist. Der nächste Standort war der Willy-Brandt-Platz an welchen der Eurotower, der ehemalige Sitz der Europäischen Zentralbank, angrenzt. Dort wurde uns die Schattenseite Frankfurts verdeutlicht, da der Willy-Brandt-Platz bis vor wenigen Jahren noch ein von Kriminalität und Drogen geprägter Ort war. Bis zu 1200 Drogenabhängige, besonders Heroinanhängige, ließen sich dort täglich nieder. Diese Menschenmenge veranlasste die Drogenpolitik der Stadt dazu, den so genannten „Frankfurter Weg“ zu gründen, um die Menschen vor Krankheiten wie Aids, und somit vor dem Tod, durch die Ausgabe von sauberen Spritzen zu schützen. Unsere Führung endete mit einem Gang durch das Bahnhofsviertel, welches seit langem für Prostitution und Kriminalität bekannt ist, heute aber stark durch den Prozess der Gentrification geprägt wird. Mit dem Antritt des Rückweges vom Bahnhofsviertel zurück in das der Banken wurde der Eindruck verstärkt, dass die Stadt Frankfurt die schlechten Seiten der Metropole durch die noble Gestaltung der City kompensiert und dadurch soziale Disparitäten in der Gesellschaft deutlich wird.
Nach einem sonnigen, aufregenden Tag fuhren wir gut informiert zurück zur Schule.
Maike Görgen, Q1
Der Dank für sämtliche Fotos geht an Joshua Fritz (Anmerk. d. Red.)