Endlich Sommerferien! Die besten sechs Wochen des Jahres! Aber was, wenn danach keine Schule mehr ist? Was ist das für ein Gefühl? Freiheit? Oder fängt jetzt der Ernst des Lebens an? Erst am Morgen nach dem Abiball ist es da: das Gefühl von Freiheit! Hurra! In den nächsten Wochen stellt Paul sich den Wecker auf 8 Uhr, um ihn wieder auszuschalten und weiterzuschlafen. Doch dann kommt der Druck! Wer zur Hölle bin ich? Und was mache ich jetzt? Das Gammeln lässt sich nicht länger genießen und so beschließt Paul zu reisen. Ganz alleine. Ein sogenanntes Gap-Year. Eine neue Sprache lernen. Abenteuer erleben. Erfahrungen sammeln und Antworten finden auf seine Fragen: Wie will ich später leben? Womit mein Geld verdienen? Paul liest gerne, er schreibt viel und zeichnet dazu. Aber soll er das zu seinem Beruf machen? Mit dem Geld, das er durch den Bestseller-Erfolg seines ersten Buches Teenie Leaks verdient hat, macht er sich auf den Weg nach China. Eine Kung-Fu-Ausbildung schwebt dem passionierten Comic-Fan vor. Durch extrem hartes Training den Kopf frei bekommen und als Nebeneffekt vielleicht so cool wie Batman oder Karate Kid werden?
Es ist hart am Anfang, und das nicht nur wegen der extrem harten Matratze, die er zum Schlafen in seinem kargen Zimmer bekommt. Aber er kämpft sich dadurch und bricht sich auch noch zweimal denselben Arm. Paul beschließt wieder zu schreiben. Über seine Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle so ganz alleine über 7000 km weit weg von zuhause auf einem anderen Kontinent und nur mit spärlichen Sprachkenntnissen gewappnet.
Von China aus geht es noch nach Indien und Schottland, bevor er wieder im heimischen Berlin ankommt. Viel hat Paul gelernt auf seiner Reise. Über die unterschiedlichen Lebensweisen, über Toleranz und Offenheit. Er ist gelassener und selbstbewusster geworden, hat es geschafft, trotz nur rudimentärer Sprachkenntnisse zu kommunizieren und Freundschaften zu schließen. Und er hat herausgefunden, was ihn glücklich macht: Sport, Reisen, Schreiben, Zeichnen, mit anderen Menschen zusammen zu sein. Im aktiven Austausch: „Ich habe gemerkt, dass das Internet einen passiv macht. Wenn ich nicht so viel Zeit online bin, bin ich einfach aktiver“, sagt er. „Vielleicht habe ich mir mit einem Jahr zu wenig Zeit genommen, um das herauszufinden. Ich weiß immerhin, dass ich was Kreatives machen will, wo ich mich ausleben kann.“ Inzwischen studiert Paul Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation. Was er daraus machen wird, zeigt sich in der Zukunft. Immerhin hat er es schon wieder geschafft, ein Buch zu schreiben, das nicht nur seine Generation anspricht, das aber sicher manchen Abiturienten inspirieren wird. Viele werden sich in seinen Gedanken wiederfinden: Freundschaften verändern sich. Man muss seinen eigenen Weg und seinen Platz in der Welt finden. Nach dem grandiosen Erfolg seiner ersten Lesung bei uns vor über vier Jahren durften wir Paul Bühre am 28. Januar wieder am Konrad-Adenauer-Gymnasium begrüßen. Wir wollten dieses Mal auch Eltern und Lehrern die Möglichkeit geben, Paul zu erleben und wagten uns an eine Abendveranstaltung, nicht wissend, wie viele unserer Einladung folgen würden. Und wir wurden nicht enttäuscht: Gut 70 interessierte Zuhörerinen und Zuhörer folgten gespannt der Lesung. Die Wiedersehensfreude mit Paul war groß und wir erlebten erneut einen wunderbar gelaunten, entspannten Jungautoren, der uns mit seiner witzigen, unterhaltsamen Art mitnahm auf seine Reise durch „das Jahr nach dem Abi“. Danke, Paul für die tolle Lesung und die vielen Eindrücke deiner Reise und für die lustigen Anekdoten, die wir Abiturienten in kleiner Runde beim anschließenden Abendessen mit dir noch genießen durften. Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt mit dir! Großen Dank an das SLZ-Elternteam für die Idee, den Kontakt und die Organisation der Lesung, Herrn Juhre für Tipps in Sachen Moderation und an Herrn Adler und seine Technik-AG, die wieder einmal für erstklassigen Ton sorgten und mit ihrem Licht eine wunderbar angenehme Licht-Atmosphäre in die Aula gezaubert haben! Dafür unser ganz herzlicher Dank! Ebenso vielen Dank an unseren Fotografen Robert Müller-Uri aus der Q1 und lieben Dank an die Q2, welche uns mit Snacks und Getränken verwöhnte. Ganz besonders bedanken möchten wir uns beim Förderverein, ohne dessen Übernahme der Kosten dieser wunderbare Abend nicht zustande gekommen wäre!!
Fabio Bernhardt für das Moderatorenteam gemeinsam mit Lennart Eberwein und Leon Spiller, Q2, Fotos: Robert Müller, Uri, Q1