Lesereise zum roten Planeten: Nachdenken über die Zukunft mit Christian Linkers Lesung aus „Boy from Mars“

Die Menschheit ist gescheitert in ihrem Bemühen, dem Klimawandel rechtzeitig Einhalt zu gebieten. Die norddeutsche Tiefebene liegt unter Wasser. Städte wie Amsterdam und Hamburg sind Opfer der Fluten geworden. Als Reaktion auf die Unwirtlichkeit des Blauen Planeten und zwei große Klimakriege hat man auf dem Mars Kolonien gegründet, wodurch Familien auseinandergerissen worden sind. Doch nun kehrt Jonto im Alter von sechseinhalb Jahren (Marszeit) beziehungsweise dreizehn Jahren (Erdzeit) zurück zur Erde und wird das erste Mal, seitdem er Kleinkind war, von seiner Mutter umarmt. Er wird sich an die Schwerkraft und die irdischen Verhältnisse gewöhnen müssen, Abenteuer bestehen und Freundschaften schließen. Vor allem aber jagt er der Erfindung seines verstorbenen Großvaters Ben hinterher, mit deren Hilfe man, wenn sie denn überhaupt existiert, vielleicht das Klima retten kann: dem Future Boost. Dies ist der Ausgangspunkt, als der Autor Christian Linker, eingeladen von Frau Kühlwetter und ihrer 6c im Rahmen des Bonner Lesefestes Käpt’n Book vor unseren aufmerksam lauschenden sechsten Klassen aus seinem Roman Boy from Mars liest. Während die Technik-AG einen Blick aus dem Weltall auf unseren Heimatplaneten auf die Aula-Leinwand projiziert, nimmt Christian Linker seine Gäste mit auf seiner Lesereise durch den Roman. Zur Einstimmung haben ihn alle drei Klassen, begleitet von Herrn Waasem am Piano, mit Peter Schillings Lied Major Tom willkommen geheißen – also eben gar nicht völlig losgelöst von der Handlung des Romans. Und damit fing eine Lesung an, die unseren Autor laut eigener Aussage mächtig beeindruckt und rundum glücklich gemacht hat. Das Moderationsteam der 6c, Kevin Zylla, Paul Hochgürtel und Emilio Sanz Nadler, präsentierte schlaue, interessante Fragen, die Christian Linker ausgiebig beantwortete und gerne aufgriff, um als Zugabe Spannendes rund um seinen Roman, dessen Entstehung und sein Leben als Autor mit den entsprechenden Höhen und Tiefen zu berichten: So erfuhren seine Gäste in der Aula, dass der Roman ursprünglich „Hinter dem orange-gelben Himmel“ hieß, dass der Roman einen Blick auf unsere Erde freigibt, die unter Gewalt und der Macht der Dummheit und des Geldes ächzt, dass das 2023 erschienene Werk ein Buch über Freiheit ist und als Utopie nach der Dystopie gelesen werden kann: Denn schließlich wirft der Roman Schlaglichter auf die Frage, wie ein Neuanfang auf dem Planeten Erde nach der Klimakatastrophe aussehen könnte. Literaturfreaks erkennen hier mehr Aldous Huxley als Suzanne Collins, vor allem aber auch einen frischen, neuartigen Lesespaß für Jung und Alt. Die vielen schlauen Gedanken im Roman und über den Roman, die Gastfreundschaft der Klasse 6c im Rahmen der Leseförderung von Frau Kühlwetter inklusive dem Büchertisch mit Herrn Marx von Thalia und Frau Bernhardt vom Selbstlernzentrum, das Kuchenbuffet und unser Team der Aulatechnik rund um Dr. Adler haben aus der Lesung am 6. November einen Genuss für den Autor und seine Gäste werden lassen! Und das professionell dokumentiert von den Foto-Journalisten Justus Bayer (9b) sowie Lena Nowak, Ming Ai Lu und Paula Arenz aus der 6c.

J. Juhre