Draußen prasselnder Regen, innen gespannte Ruhe, Musiker und Gäste ganz nah beisammen: erwartungsvolle Stimmung zu Beginn des ersten Podiumskonzerts Your Stage. Auf der von den Mitgliedern der Technik-AG stilvoll beleuchteten Bühne trafen sich Künstler und Publikum zur Premiere eines neuen Konzertformats am Konrad-Adenauer-Gymnasium. Bereits die ersten Klänge von Gabriel Faurés Sicilienne aus Pelléas und Mélisande (Solistin: Marie Mundt) verdeutlichten das Motto des Abends: Junge Musikerinnen und Musiker der Schule machen die Bühne zu ihrer Bühne, stellen sich und ihre Fertigkeiten, vor allem aber die Musik in den Mittelpunkt.
Im ersten Teil des Programms wurden in einer vielseitigen Mischung instrumentale, zumeist kammermusikalische Werke zu Gehör gebracht. Neben Marie Mundts gefühlvollem Flötenspiel gefielen die Vorträge von Defne Aydin am Klavier, die Wolfgang Fuchs‘ November souverän präsentierte sowie die Darbietung von Nele Wiethege am Kontrabass, u. a. mit Schuberts Thema aus dem Forellenquintett.
Felix Rosebrock beleuchtete eindrucksvoll die Klangmöglichkeiten der Trompete im Mittelsatz von Haydns Es-Dur-Konzert, Johanna Hindert „sang“ mit ihrem Violoncello im wahrsten Sinne des Wortes Felix Mendelssohns op. 109 und Anton Hohn bewies, wie schon früher, mit einer anspruchsvollen Auswahl spanischer und italienischer Gitarrenmusik sein beachtliches Können.
Nach einer kurzen Erfrischungspause erwartete das Publikum im zweiten Teil eine Reihe von Popsongs, welche die Sängerinnen und Sänger jeweils selbst ausgesucht hatten. Dabei bewiesen vor allem die jüngeren Schülerinnen (Hannah Stähle mit ihrem zart, aber intensiv vorgetragenen One call away) eine ganze Menge Mut und bereits erstaunliche Ausdruckskraft (Ela Cimen mit If I ain’t got you). In bester Erinnerung bleiben wird der erste Soloauftritt von Julian Bosnjakovic (Read all about it), der mit starker Stimme und sicherer Performance glänzte. Für ihren Song Dollhouse hatte Amrei Kerp sich eigens im Stile ihres Idols Melanie Martinez auf die Bühne begeben. Sie fing das Publikum mühelos mit ihrer facettenreichen Stimme ein und leuchtete die Bedeutungsebenen des kritischen Textes über die nur scheinbar heile Welt einer „perfekten Familie“ voll aus. 
Nach vielen gelungenen Auftritten in den vergangenen Jahren war es kein Wunder und dennoch wieder eine große Freude mitzuerleben, wie routiniert und technisch sicher Monira Mir (Hallelujah) und Pauline Linden (Eyes shut) das Programm beschlossen.
Rainer Waasem, Initiator des Abends und Begleiter am Klavier, zeigte sich am Ende glücklich über die Leistung aller Beteiligten. Seinem Dank an die Schülerinnen und Schüler schloss sich das Publikum mit stürmischem Applaus an für ein musikalisch und atmosphärisch gelungenes Konzerterlebnis.