Am 16. März stieg die Spannung, als die Jugendkunstpreise 2019 im Bonner Künstlerforum an Schülerinnen und Schüler aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis von dem bekannten Kabarettisten Konrad Beikircher vergeben wurden. Rund 20 Schulen und 50 Einzelbewerbungen wurden in die renommierte Ausstellung aufgenommen. Allein 6 von 16 Preisen verlieh die Jury an Schülerinnen des Kunst-Leistungskurses in der Q2 sowie einen Schüler aus dem Kunst-Grundkurs in der Q1. Den ersten Preis erhielt Laura Lamberz. In ihrer Installation Eine merkwürdige Badezimmersituation zeigt sie mit Witz und Ironie, was geschehen kann, wenn der kleine Liebling, das nette Haustier zu einem anspruchsvollen, alles beherrschenden Giganten mutiert. Mit ihrem Werk wonderful wedding konnte Sulav Suleiman die Jury überzeugen. Ironisch beleuchtet sie den „schönsten Tag“ des Lebens und erhielt den 2. Preis.
Indem sie rote Fäden von einem Brautkleid ausgehend ausbreitet, verweist sie auf die bedrohlichen Verschlingungen und Verstrickungen einer Ehe. Marielena Göbel gewann den sechsten Preis mit Divorce, einer großformatigen Raum- installation, in Anlehnung an Luise Bourgeois, in der die Trennung einer Ehe aus Sicht einer Jugend- lichen thematisiert wird. Auch das kleinste Werk wurde von der Jury ausgezeichnet: Meike Römischs 00Bobbycar zeigt mit viel Humor in einer übermalten Collage den Actionstar James Bond neben Ersatzmutter M. Statt seines Austin Martins rollt er ein Bobbycar an
einer Leine hinter sich her und wird so von Römisch als renitentes Kleinkind entlarvt. Eine Belobigung erhielt Julia Gritzner, die in ihrem verstörenden Werk Wie Mama eine Mutter-Kind-Beziehung darstellt, die einem kalte Schauder über den Rücken laufen lässt. Timur Sahin aus dem Kunst-Grundkurs bei Frau Grams wurde mit einem Sonder- preis ausgezeichnet. Spätestens, nachdem man diese Arbeit gesehen hat, weiß man: In Amerika und Europa wird Toilettenpapier unterschiedlich gerollt. Gratulation auch an Jeny Gahl aus dem Leistungskurs Kunst für den Publikumspreis! Das Konrad-Adenauer-Gymnasium konnte, wie auch schon in den vorherigen Jahren, an seine Erfolgsserie anknüpfen, indem es „zeitgenössische Kunst“ auf hohem Niveau zeigt. Wir gratulieren den Künstlerinnen und Künstlern zu diesem großartigen Erfolg.
U. Schetter, Kunst-LK in der Q2