Künstlerische Befreiungsschläge, ausgezeichnet anlässlich des Jugendkunstwettbewerbs 2025

Für die ihre kreative, ideenreiche wie außergewöhnliche Art und Weise der Auseinandersetzung mit dem Thema des Gefangenseins in politisch-gesellschaftlicher Hinsicht sind gestern Schülerinnen des Kunst-LKs des Konrad-Adenauer-Gymnasiums mit ihren Arbeiten prämiert worden. Im Rahmen der Vernissage und Preisverleihung zum 27. Jugendkunstpreis des Bezirksverbandes Bonn/Rhein-Sieg des Bundesverbandes bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) würdigte die Kulturdezernentin der Stadt Troisdorf, Tanja Gaspers, die Bedeutung junger Kunst in der Region und deren Förderung.

Dreimal ging der 1. Preis, dotiert mit 350 Euro und einem Farbkasten von Gerstaecker, an Julia Mann, Paulina Kowalski und Merle Fuß des LK-Kunst bei Frau Schetter. Der 3. Preis, dotiert mit 150 Euro und einem Farbkasten von Gerstaecker, ging an Tasnim Ala Eldeen des LK-Kunst in der Q2. Ausgezeichnet wurde von der Jury auch die Gruppenleistung des Kunstkurses zum Thema Gefangensein.

Bei der interaktiven Installation The „GAME“ von Merle Fuß über zwischenmenschliche Beziehungen im digitalen Raum scheitert jeder Dialog und jedem Einzelnen bleibt nur die eigene Reflektion. Es geht um die Veränderung, die unsere Beziehungen durch die Digitalisierung erfahren: Das Scheitern ist vorprogrammiert.

Julia Manns Performance Spielstopp thematisiert den Einfluss von Schönheitsidealen auf eine weiblich gelesene Person. Sie verweist darauf, dass Personen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, häufig durch die eigene Scham von Angst so verzerrt werden, dass sie als Opfer dort sitzen, wo eigentlich der Täter sitzen sollte in einem Gefängnis.

Paulina Kowalskis Installation Gefangenschaft in zwischenmenschlichen Beziehungen stellt das Gefangensein zweier Menschen in ihrer Beziehung zueinander dar. Dabei bleibt offen, ob es sich um eine Partnerschaft, eine Eltern-Kind-Beziehung oder eine Freundschaft handelt.

Tasnim Ala Eldeens Gefangene Natur symbolisiert als Installation das Gefühl des Gefangenseins und der Unterdrückung durch gesellschaftliche Erwartungen, verkörpert in einem straff geschnürten Korsett. Die Schnüre, die den Körper einschnüren und der Rock aus Ästen, gehalten von Draht, erzeugen ein kraftvolles Bild innerer Zerrissenheit und äußerer Fesseln. Sie stellt die Spannung zwischen Freiheit und Zwang dar, die Menschen in den Erwartungen der Gesellschaft gefangen hält.

Das Preisgeld wurde ausgerichtet von dem BBK-Kunst, Alanus Werkhaus und der Firma Gerstaecker. Wir gratulieren den Künstlerinnen und ihrer Kunstlehrerin Frau Schetter, aber auch insgesamt unserer überaus aktiven Fachschaft Kunst am Konrad-Adenauer-Gymnasium, die immer wieder und immer wieder anders die Entstehung derartiger Werke mit ihren Kursen ermöglichen, begleiten, fördern!

Erkundung des Ichs: Vernissage im Schulgebäude!

Wer bin ich?“

Und wer steckt hinter der Fassade? 

Was fühle ich und wie stelle ich diese Gefühle im Selbstporträt dar?

Ausgehend von Porträts des Künstlers Edward Munch sind wir auf Spurensuche zu unserem eigenen Ich aufgebrochen und haben Unerwartetes entdeckt!

Schauen Sie doch bei unserer Vernissage am 26.09.2024 um 18.00 Uhr in dem Ausstellungsflur vor dem Lehrerzimmer vorbei. Dort können Sie unsere Selbstporträts auf sich wirken lassen und in einen Austausch mit den Künstlerinnen und Künstlern treten.

Wir freuen uns auf Sie!

Kunst-LK Q2 unter der Leitung von Frau Schetter

Verfremdete Welt – überraschende Rekombination: hellseherische Kunst!

Es könnte alles wie immer sein: Du wachst morgens auf aus der unbewussten Welt deiner Träume. Du brauchst eine Weile, während du wieder allmählich in die gewohnte Realität zurückfindest, bis du schließlich wieder im Sattel deiner Persönlichkeit sitzt (wie ein berühmter Schriftsteller es mal ausdrückte). Doch in diesen Wochen wachst du auf und die Welt, wie du sie kanntest, ist unerreichbar für dich. Alles scheint zunächst wie immer, doch: Tatsächlich ist kaum etwas, wie es vorher war: Du bist umgeben von Freunden und Bekannten, doch alle tragen Maske und halten Abstand. Es ist Schule – wie immer – erhofftes Wiedersehen wie nach ‚Sommerferien satt‘ und doch ist alles merkwürdig gedämpft. Corona taucht alles Gewohnte in ein neues Licht. Und dieses hebt Wesen und Wert ehemaliger Selbstverständlichkeiten mit scharfen Konturen hervor: Der Wert der Gesundheit, das unbeschwerte Beisammensein, die Möglichkeit zu lernen und zu arbeiten, die Freiheit zu reisen und zu feiern, das Teilhaben an der Kunst, der Musik und dem Sport, gemeinsames Erleben von Naturräumen.
Die hier vorgestellten Werke von Schülerinnen und Schülern des Differenzierungskurses Kunst/Design in Stufe 9 bei Frau Grams wirken wie eine Materialisierung der unheimlichen, teils grotesk anmutenden Zustände, in denen wir uns seit dem 13. März 2020 bewegen. Mehr oder weniger befremdet und teils traumatisiert erleben wir die Verschiebung der Grenze zwischen überraschendem Traum und vertrauter Realität: Staunend stehen wir vor den verzerrten Zielobjekten unseres gewohnten Konsumverhaltens im alltäglichen kleinen Kaufrausch und nehmen das bisher Selbstverständliche nun bewusster wahr. Insofern gilt unser Dank Anisa, Defne, Julius, Lea, Meikel, Philipp und Susanna sowohl für ihren augenzwinkerndem Ideenreichtum als auch für ihre hellseherischen Fähigkeiten im Rahmen eines Projekts, bei dem die Kunst den Entwicklungen unserer Welt klamm und heimlich eine Nasenlänge voraus war!
J. Juhre

Vielfach Ausgezeichnetes von Schülerinnen und Schülern des Konrad-Adenauer-Gymnasiums bei der Verleihung des Jugendkunstpreises

Am 16. März stieg die Spannung, als die Jugendkunstpreise 2019 im Bonner Künstlerforum an Schülerinnen und Schüler aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis von dem bekannten Kabarettisten Konrad Beikircher vergeben wurden. Rund 20 Schulen und 50 Einzelbewerbungen wurden in die renommierte Ausstellung aufgenommen. Allein 6 von 16 Preisen verlieh die Jury an Schülerinnen des Kunst-Leistungskurses in der Q2 sowie einen Schüler aus dem Kunst-Grundkurs in der Q1. Den ersten Preis erhielt Laura Lamberz. In ihrer Installation Eine merkwürdige Badezimmersituation zeigt sie mit Witz und Ironie, was geschehen kann, wenn der kleine Liebling, das nette Haustier zu einem anspruchsvollen, alles beherrschenden Giganten mutiert. Mit ihrem Werk wonderful wedding konnte Sulav Suleiman die Jury überzeugen. Ironisch beleuchtet sie den „schönsten Tag“ des Lebens und erhielt den 2. Preis.
Indem sie rote Fäden von einem Brautkleid ausgehend ausbreitet, verweist sie auf die bedrohlichen Verschlingungen und Verstrickungen einer Ehe. Marielena Göbel gewann den sechsten Preis mit Divorce, einer großformatigen Raum- installation, in Anlehnung an Luise Bourgeois, in der die Trennung einer Ehe aus Sicht einer Jugend- lichen thematisiert wird. Auch das kleinste Werk wurde von der Jury ausgezeichnet: Meike Römischs 00Bobbycar zeigt mit viel Humor in einer übermalten Collage den Actionstar James Bond neben Ersatzmutter M. Statt seines Austin Martins rollt er ein Bobbycar an

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