Verfremdete Welt – überraschende Rekombination: hellseherische Kunst!

Es könnte alles wie immer sein: Du wachst morgens auf aus der unbewussten Welt deiner Träume. Du brauchst eine Weile, während du wieder allmählich in die gewohnte Realität zurückfindest, bis du schließlich wieder im Sattel deiner Persönlichkeit sitzt (wie ein berühmter Schriftsteller es mal ausdrückte). Doch in diesen Wochen wachst du auf und die Welt, wie du sie kanntest, ist unerreichbar für dich. Alles scheint zunächst wie immer, doch: Tatsächlich ist kaum etwas, wie es vorher war: Du bist umgeben von Freunden und Bekannten, doch alle tragen Maske und halten Abstand. Es ist Schule – wie immer – erhofftes Wiedersehen wie nach ‚Sommerferien satt‘ und doch ist alles merkwürdig gedämpft. Corona taucht alles Gewohnte in ein neues Licht. Und dieses hebt Wesen und Wert ehemaliger Selbstverständlichkeiten mit scharfen Konturen hervor: Der Wert der Gesundheit, das unbeschwerte Beisammensein, die Möglichkeit zu lernen und zu arbeiten, die Freiheit zu reisen und zu feiern, das Teilhaben an der Kunst, der Musik und dem Sport, gemeinsames Erleben von Naturräumen.
Die hier vorgestellten Werke von Schülerinnen und Schülern des Differenzierungskurses Kunst/Design in Stufe 9 bei Frau Grams wirken wie eine Materialisierung der unheimlichen, teils grotesk anmutenden Zustände, in denen wir uns seit dem 13. März 2020 bewegen. Mehr oder weniger befremdet und teils traumatisiert erleben wir die Verschiebung der Grenze zwischen überraschendem Traum und vertrauter Realität: Staunend stehen wir vor den verzerrten Zielobjekten unseres gewohnten Konsumverhaltens im alltäglichen kleinen Kaufrausch und nehmen das bisher Selbstverständliche nun bewusster wahr. Insofern gilt unser Dank Anisa, Defne, Julius, Lea, Meikel, Philipp und Susanna sowohl für ihren augenzwinkerndem Ideenreichtum als auch für ihre hellseherischen Fähigkeiten im Rahmen eines Projekts, bei dem die Kunst den Entwicklungen unserer Welt klamm und heimlich eine Nasenlänge voraus war!
J. Juhre

Vielfach Ausgezeichnetes von Schülerinnen und Schülern des Konrad-Adenauer-Gymnasiums bei der Verleihung des Jugendkunstpreises

Am 16. März stieg die Spannung, als die Jugendkunstpreise 2019 im Bonner Künstlerforum an Schülerinnen und Schüler aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis von dem bekannten Kabarettisten Konrad Beikircher vergeben wurden. Rund 20 Schulen und 50 Einzelbewerbungen wurden in die renommierte Ausstellung aufgenommen. Allein 6 von 16 Preisen verlieh die Jury an Schülerinnen des Kunst-Leistungskurses in der Q2 sowie einen Schüler aus dem Kunst-Grundkurs in der Q1. Den ersten Preis erhielt Laura Lamberz. In ihrer Installation Eine merkwürdige Badezimmersituation zeigt sie mit Witz und Ironie, was geschehen kann, wenn der kleine Liebling, das nette Haustier zu einem anspruchsvollen, alles beherrschenden Giganten mutiert. Mit ihrem Werk wonderful wedding konnte Sulav Suleiman die Jury überzeugen. Ironisch beleuchtet sie den „schönsten Tag“ des Lebens und erhielt den 2. Preis.
Indem sie rote Fäden von einem Brautkleid ausgehend ausbreitet, verweist sie auf die bedrohlichen Verschlingungen und Verstrickungen einer Ehe. Marielena Göbel gewann den sechsten Preis mit Divorce, einer großformatigen Raum- installation, in Anlehnung an Luise Bourgeois, in der die Trennung einer Ehe aus Sicht einer Jugend- lichen thematisiert wird. Auch das kleinste Werk wurde von der Jury ausgezeichnet: Meike Römischs 00Bobbycar zeigt mit viel Humor in einer übermalten Collage den Actionstar James Bond neben Ersatzmutter M. Statt seines Austin Martins rollt er ein Bobbycar an

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Bei differenzierter Betrachtung

fällt die Wahl innerhalb des Differenzierungsbereiches vielleicht einfacher, wenn es in diesen Tagen heißt: Biochemie oder Kunst? Hier könnte – je nach Neigung – sowohl der Sinn für die biochemische Grundlage der hier verwendeten Materialien als auch die individuelle Ästhetik der Produkte aus dem Kunstunterricht von Frau Grams die Entscheidung beeinflussen. Möge allen, die sich hier entscheiden dürfen, ein Licht aufgehen.

Von zarter Geborgenheit bis zu geballter Lebenslust: Drei-D-Welten im Kunstunterricht

Überbordende Vielfalt präsentieren die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen und der Internationalen Klasse im Rahmen ihres Kunst-Projektes bei Frau Schetter: Hier sind in einem Papier-Würfel von nicht mehr als zwanzig Zentimetern Kantenlänge dreidimensionale Miniaturwelten entfaltet, die wie Guckkastenbühnen individuelle Lebensentwürfe, gelungenen Alltag und sportliches Miteinander, aber auch Bedürfnisse nach geschützten Raum in Haus und Natur zeigen. Und hier und da überwiegt die Freude an der konsequent umgesetzen Idee die Frage nach der letztendlichen Bedeutung… Die Werke sind zurzeit vor dem Lehrerzimmer zu sehen. Dringend empfohlen! Danke alle Künstler
J. Juhre