Ein wenig mit neuen Augen gucken…

…werden wir vermutlich ab Montag, wenn wieder mehr Leben in unsere Schule einkehrt und wir dann eigentlich Vertrautes nach längerer Zeit wiedersehen. Und vielleicht ist dieses wundersame Zeugnis der Studienfahrt nach Prag im Herbst 2019 ja auch Ausdruck davon, dass wir uns – bei aller Offenheit für Neues – sehr darauf freuen, nach und nach und unser altes Leben und seine Möglichkeiten zurückzugewinnen.

Kursfahrt nach Prag 30 Jahre nach dem Herbst der deutschen Einheit: Berührung mit lebendiger Geschichte in einer ewig jungen Stadt

Einen besonderen Dreh bekam die von Frau Hohendorf geplante Abschluss- fahrt der Leistungskurse Mathematik (Frau Hohendorf) und Deutsch (Frau Behr und Herr Juhre) Anfang Oktober: Beide Kurse erkundeten den Prager Kleinseite genannten Stadtteil Prags dreißig Jahre nach den legendären Worten des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, die er um 18.59 Uhr am 30. September 1989 von der Gartenbalustrade der Deutschen Botschaft (Palais Lobkowicz) in Prag zu den dorthin geflüchteten Deutschen Familien sagte: „Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“, bevor der Jubel der rund 5000 Menschen ihn übertönte. Grund genug für Schülerinnen und Schüler, diesen historischen Ort zu besuchen.

Im Rahmen der Stadterkundung und eines Ausflugs nach Theresienstadt wurden verschiedenste historische und kulturelle Facetten der tschechischen Hauptstadt erwandert und im Rahmen kurzer und teils sehr gelungener Schülerreferate vorgestellt. Durch die Fahrt zur Festung Theresienstadt, die den Nazis als propagandistisch genutztes „Vorzeige“-Konzentrationslager diente, wurde die Bandbreite deutscher wie europäischer Geschichte auf dieser Kursfahrt in ihrem Schrecken genauso deutlich, wie in der Freude über den Herbst 1989, als die tschechische Nation das Geschenk der deutschen Wiedervereinigung mitermöglichte. So wurden auch die Geschehnisse während der Samtenen Revolution auf dem Wenzelsplatz lebendig, wo am 24. November 1989 Václav Havel und Alexander Dubček vor Demonstranten sprachen und das Ende des Eisernen Vorhangs einläuteten.

Umso mehr konnten alle ihre heute selbstverständliche Freiheit und Freizeit genießen: Beim gemeinsamen Schlendern durch die Stadt, beim Zusammensein in Kaffeehäusern und Restaurants, im typisch böhmischen Brauhaus oder beim Abschlussessen auf der Moldau.
Herzlicher Dank an Frau Hohendorf und eine wundervoll gelassene, aufgeschlossene und freundliche Reisegruppe!
J. Juhre, Leistungskurs Deutsch

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Studienfahrt unserer Q2-Leistungskurse Deutsch, Mathematik und Erdkunde

Karlsbrücke1 Hallo, Du! Ja! Genau Du: Hast Du’s bemerkt? Sie haben sich verändert. Bereits auf der Bahnfahrt durch Ostdeutschland, bei diesem unübersichtlichen Hin und Her von Kopfbahnhof zu Kopfbahnhof, fing’s an, wurde stärker bei der Weiterfahrt durch die phantastischen Formationen des Elbsandsteingebirges und ab dem Moment, wo Ihr alle aus der Straßenbahn ausgestiegen wart und magenknurrend vor dem Mosaic House standet, hatte die Verwandlung sich schon vollzogen: Euer begleitendes Lehrkräfte-Quartett war janusköpfig geworden: Denn zu dem alten Wir-organisieren-hier-alles-und-sind-wichtig-Gesicht kam jetzt ein staunendes Das-ist-ja-wunderschön-hier-Gesicht. Und je mehr diese Lehrer gemerkt haben, dass es Dir auch gut in Prag geht, dass Dich irgendetwas zum Staunen oder Lächeln bringt, desto sichtbarer wurde dieses zweite Gesicht.

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