Der Lese-Herbst kann kommen: Paul Bühre stellt Teeny Leaks vor

Paul_Bühr
Der Autor, der für die achten und neunten Klassen des Konrad-Adenauer-Gymnasiums am Mittwoch, dem 21. Oktober, in der dritten und vierten Stunde in der Aula des Konrad-Adenauer-Gymnasiums aus seinem Roman Teeny Leaks lesen wird, ist jung und weiß Bescheid: Hätten wir ein Buch über uns geschrieben, es hätte nicht so werden können – nicht so gut. Paul Bühre hat es geschafft! Paul, ein 15–jähriger Schüler eines Berliner Gymnasiums, hat das ultimative Buch über unsere Generation geschrieben! Über die Welt, wie wir sie sehen – Geschichten aus dem Alltag in der Schule, über soziale Netzwerke, Mobbing, Drogen, Verliebtsein, Klamotten und: Eltern! Typisch pubertäre Verhaltensweisen und vor allem, wie man sie als Betroffener so erlebt. Geplagte, genervte und gestresste Eltern und Lehrer, die wissen möchten, wie Teenager ticken, sollten dieses Buch lesen! Ja! Richtig geschlossen: Auch wir lesen manchmal noch ein Buch!! Und trotz WhatsApp, PC–Games und verbotenen Internetseiten nehmen wir sehr wohl noch unsere reale Umwelt wahr. Danke Paul für dein witziges und erfrischendes Buch, deine zahlreichen lustigen Karikaturen und für deinen Mut unsere Welt in Worte zu fassen und zu veröffentlichen. Damit auch ein jeder weiß: „ Was wir wirklich denken, wenn wir nichts sagen…“
Fabio, Fedor und Leon,Klasse 8b

Besuch aus Berlin und im Koffer der Düsseldorfer Barde

HeineprogrammAls das Sklavenschiff ablegte, hätte man ein Nadel fallen hören können in unserer Aula: Am 18. März haben die beiden Berliner Musiker Christian Georgi und Detlev Rose die Schüler der Q1 und Q2 samt ihren begleitenden Lehrerinnen und Lehrern auf eine literarische Entdeckungsreise durch den Kosmos des Dichters Heinrich Heine mitgenommen. DoppelflöteDie glasklare und inspirierende Rezitativ-Stimme von Detlev Rose und die von ihm komponierte und arrangierte, filigran-pointierende Begleitung durch Christian Georgis Saxophon, Midi-Sax., Querflöte (und auch mal zwei Blockflöten gleichzeitig) machten dabei den in Düsseldorf geborenen Lyriker in seiner ganzen Aktualität so lebendig, als wandle er höchstselbst in seiner ganzen menschenfreundlichen Wärme und mit geballtem Esprit durch die Reihen der Zuschauer. Der Facettenreichtum von Heines Gedichten, seine Reisebeschreibungen, Betrachtungen und Bonmots sprang einem ins Auge, durchmaß den Raum zwischen den Ohren, wärmte die Herzen und schüttelte das Zwerchfell durch. Heines Weltbürgertum und Heimatlosigkeit in Zeiten politischer Reaktion, seine selbstironische Absage an Schwärmerei und sein Lachen über jegliche irdische Autorität wurden spielerisch an den Mann und die Frau im Saal gebracht. In Sachen Liebe geschah das durchaus interaktiv mit zum Reimen animierten Schülern und zutiefst seriös angehimmelten Deutschlehrerinnen. Alle bekamen ihr Fett weg: Sei es der Preuße (Er ist im Himmel nicht willkommen) oder der Adel (Heine reimt ‚Kaiser‘ auf ‚Birkenreiser‘), der deutsche Professor (nur er kann mit System das Leben auseinandernehmen und wieder zusammensetzen), jegliche Form von bornierter Dünkelhaftigkeit, vor allem aber der verliebte Mann als solcher. Dem bleiben letztendlich nur zwei Möglichkeiten:

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Eine Deutschstunde der etwas anderen Art

Literaturhaus.1erlebte der Deutsch-LK in der Q1 am Mittwoch, dem 28. Januar: Almuth Voß vom Literaturhaus Bonn traf die Schülerinnen und Schüler im Selbstlernzentrum, um sich über deren Lektüre-Erfahrungen des Theaterstückes Good Morning Boys and Girls der Autorin Juli Zeh zu unterhalten. Die Dramaturgin und Übersetzerin gab dabei Einblicke in die Arbeit von Dramaturgen und Regisseuren.

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Exil und Migration als Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit: Literarischer Abend zur Freundschaft Stefan Zweigs und Joseph Roths

Freundschaft„Ich komme mit der Welt einfach nicht zu Rande.“ Dieser verzweifelte Ausspruch Joseph Roths zieht sich wie ein Grundton durch das Leben des Schriftstellers, Journalisten und Exilanten. Nicht mehr als drei Koffer nannte er sein Eigen, immer unterwegs, auf der Suche nach Heimat sowohl einer politischen wie auch – ganz faktisch – einer wirklichen, einem Zuhause. Joseph Roth blieb Zeit seines Lebens ein Unbehauster, der allein in seinem geistigen Schaffen Halt und Existenz fand. Mit wilder Leidenschaft und Entschlossenheit (fast bis zuletzt) verfolgte er seine literarischen und auch politischen Pläne (in den letzten Jahren seines Lebens verstieg er sich zu der Hoffnung, in einer restaurativen Monarchie läge das Heil). Selbst ohne Familie kümmerte er sich um eine alleinerziehende Mutter und deren Kinder, eigentlich ein gutverdienender Autor, war er doch permanent in erdrückenden Geldsorgen. Als unbequemer Denker und Autor zudem auch noch Jude musste er seine Heimat Österreich verlassen und fand Exil in Frankreich. Ein Leben zwischen den Stühlen, auf gepackten Koffern, Rettung lag nur im schriftstellerischen Schaffen, was ihn aber gleichzeitig an den Rand der körperlichen und seelischen Erschöpfung trieb. Seine geistige Freiheit presste er den widrigsten Umständen ab, seine Alkoholkrankheit zerstörte sein Leben sukzessive weiter, bis er am 27. Mai 1939 in Paris im Delirium Tremens verstarb. Ihn verband mit Stefan Zweig die Nabelschnur der Freundschaft. Über alle Widrigkeiten hinweg hielt der Kosmopolit, der feingebildete Autor von Weltruhm Stefan Zweig dem so gefährdeten Joseph Roth die Treue mit Worten, aber auch mit ganz praktischer Hilfe finanzieller und lebenspraktischer Art. Ein jahrelanger Briefwechsel entstand, der erst kurz vor Roths Tod endete. Beide Schriftsteller verband die Erfahrung des Exils, des Vertriebenseins aus ihrer Heimat und aus ihrer Sprache. Beide litten bis zum Tode am Ungeist ihrer Zeit in Form von Nazismus und Antisemitismus, Weltkrieg und Holocaust. Roth suchte im Alkohol Vergessen, Stefan Zweig wählte zusammen mit seiner jungen Frau den Freitod im brasilianischen Exil. Am 12. Dezember um 19.30 Uhr wurde diesen Linien dieser Freundschaft nachgegangen und gleichzeitig zeitgenössische Erfahrung von Fremdheit und Exil zur Sprache gebracht. Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II erzählten ganz persönlich von ihren Migrationserfahrungen, von sprachlos Schlimmen, aber auch von Hoffnung, die sich mit einer neuen Heimat verbinden kann. Freunde

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