Wie im Nachtwald

Nachtwaldfühlten sich die Schülerinnen und Schüler der 6b, als sie für kurze Zeit nachspüren durften, wie es wohl der weiblichen Hauptfigur in Kristo Sagors Bearbeitung von Andersens Wilden Schwänen ergangen sein muss, als sie sich auf die wundersame Suche nach ihren zwölf verschollenen Brüdern begab. Danke an die Godesberger Kammerspiele für so viel Märchenhaftes in der letzten Schulwoche des Jahres!
Foto: Michael Hindert

Vernissage als krönender Projektabschluss

FroschgrünSeit Mittwoch, dem 26. November, erscheint uns die Welt noch farbiger als zuvor. Schuld daran ist einzig und allein Frau Rixius, unsere neue Kunstlehrerin: Sie hatte die Idee zu unserem Projekt mit abschließender Vernissage unter dem Titel Farben als Spiegel der Wirklichkeit. Farben_trinkenUnd so konnten wir abends im Beisein der eingeladenen Eltern, Stufenkameraden, Kunstlehrerinnen, Schülern des Kunst-LKs in der Q1 sowie von Herrn Trimpop all das präsentieren, was wir seit Beginn des Schuljahres erarbeitet hatten: berühmte Kunstwerke mit Infotafeln und selbst gemalten Bildern zu den verschiedenen Funktionen von Farbe in der Kunst. Dazu auch noch Vorträge über die Farben Weiß, Gelb, Orange, Rot, Violet, Blau, Grün, Braun, Grau & Schwarz. Häppchen und Getränke in passenden Farben verstanden sich von selbst… Die Infotafeln und Plakate zu den Gemälden und die Bilder zu den Farbfunktionen haben immer Zweier- oder Dreierteams erarbeitet, wobei auch viel zuhause erledigt werden musste: Schließlich sollten unsere Vorträge bei der Vernissage gut vorbereitet sein. Weitere Gruppen haben sich um die Einladungen, das farbig ansprechende Essen, die Bildauswahl und das Aufhängen der Bilder gekümmert. Das Projekt hat uns große Freude gemacht!
SpiegelschriftHannah Proksch, 9a

Exil und Migration als Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit: Literarischer Abend zur Freundschaft Stefan Zweigs und Joseph Roths

Freundschaft„Ich komme mit der Welt einfach nicht zu Rande.“ Dieser verzweifelte Ausspruch Joseph Roths zieht sich wie ein Grundton durch das Leben des Schriftstellers, Journalisten und Exilanten. Nicht mehr als drei Koffer nannte er sein Eigen, immer unterwegs, auf der Suche nach Heimat sowohl einer politischen wie auch – ganz faktisch – einer wirklichen, einem Zuhause. Joseph Roth blieb Zeit seines Lebens ein Unbehauster, der allein in seinem geistigen Schaffen Halt und Existenz fand. Mit wilder Leidenschaft und Entschlossenheit (fast bis zuletzt) verfolgte er seine literarischen und auch politischen Pläne (in den letzten Jahren seines Lebens verstieg er sich zu der Hoffnung, in einer restaurativen Monarchie läge das Heil). Selbst ohne Familie kümmerte er sich um eine alleinerziehende Mutter und deren Kinder, eigentlich ein gutverdienender Autor, war er doch permanent in erdrückenden Geldsorgen. Als unbequemer Denker und Autor zudem auch noch Jude musste er seine Heimat Österreich verlassen und fand Exil in Frankreich. Ein Leben zwischen den Stühlen, auf gepackten Koffern, Rettung lag nur im schriftstellerischen Schaffen, was ihn aber gleichzeitig an den Rand der körperlichen und seelischen Erschöpfung trieb. Seine geistige Freiheit presste er den widrigsten Umständen ab, seine Alkoholkrankheit zerstörte sein Leben sukzessive weiter, bis er am 27. Mai 1939 in Paris im Delirium Tremens verstarb. Ihn verband mit Stefan Zweig die Nabelschnur der Freundschaft. Über alle Widrigkeiten hinweg hielt der Kosmopolit, der feingebildete Autor von Weltruhm Stefan Zweig dem so gefährdeten Joseph Roth die Treue mit Worten, aber auch mit ganz praktischer Hilfe finanzieller und lebenspraktischer Art. Ein jahrelanger Briefwechsel entstand, der erst kurz vor Roths Tod endete. Beide Schriftsteller verband die Erfahrung des Exils, des Vertriebenseins aus ihrer Heimat und aus ihrer Sprache. Beide litten bis zum Tode am Ungeist ihrer Zeit in Form von Nazismus und Antisemitismus, Weltkrieg und Holocaust. Roth suchte im Alkohol Vergessen, Stefan Zweig wählte zusammen mit seiner jungen Frau den Freitod im brasilianischen Exil. Am 12. Dezember um 19.30 Uhr wurde diesen Linien dieser Freundschaft nachgegangen und gleichzeitig zeitgenössische Erfahrung von Fremdheit und Exil zur Sprache gebracht. Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II erzählten ganz persönlich von ihren Migrationserfahrungen, von sprachlos Schlimmen, aber auch von Hoffnung, die sich mit einer neuen Heimat verbinden kann. Freunde

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Literarischer Abend mit Texten von Stefan Zweig, Joseph Roth und Schülerbeiträgen

Lesung „Ich komme mit der Welt einfach nicht zu Rande.“ Unter diesem Motto geben sich am Freitag, dem 12. Dezember die Q1 und die Q2 in der Aula des Konrad-Adenauer-Gymnasiums die Ehre, aus dem Briefwechsel zwischen Stefan Zweig und Joseph Roth vorzulesen. In szenischer Darbietung werden zudem Auszüge aus dem Roman Hiob und Eigenproduktionen der Schüler zum Thema Fremde, Heimat, Exil miteinander verknüpft. Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr und endet gegen 21 Uhr. Für den kulinarischen Rahmen ist bereits vor Beginn der Veranstaltung und selbstverständlich auch im Anschluss gesorgt. Die Veranstaltung richtet sich an alle literatur-interessierten Schüler, Eltern, Lehrer und Freunde. Eintritt frei, Spenden sehr willkommen!
U. Witte und C. Schlittenbauer