Kursfahrt nach Prag 30 Jahre nach dem Herbst der deutschen Einheit: Berührung mit lebendiger Geschichte in einer ewig jungen Stadt

Einen besonderen Dreh bekam die von Frau Hohendorf geplante Abschluss- fahrt der Leistungskurse Mathematik (Frau Hohendorf) und Deutsch (Frau Behr und Herr Juhre) Anfang Oktober: Beide Kurse erkundeten den Prager Kleinseite genannten Stadtteil Prags dreißig Jahre nach den legendären Worten des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, die er um 18.59 Uhr am 30. September 1989 von der Gartenbalustrade der Deutschen Botschaft (Palais Lobkowicz) in Prag zu den dorthin geflüchteten Deutschen Familien sagte: „Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“, bevor der Jubel der rund 5000 Menschen ihn übertönte. Grund genug für Schülerinnen und Schüler, diesen historischen Ort zu besuchen.

Im Rahmen der Stadterkundung und eines Ausflugs nach Theresienstadt wurden verschiedenste historische und kulturelle Facetten der tschechischen Hauptstadt erwandert und im Rahmen kurzer und teils sehr gelungener Schülerreferate vorgestellt. Durch die Fahrt zur Festung Theresienstadt, die den Nazis als propagandistisch genutztes „Vorzeige“-Konzentrationslager diente, wurde die Bandbreite deutscher wie europäischer Geschichte auf dieser Kursfahrt in ihrem Schrecken genauso deutlich, wie in der Freude über den Herbst 1989, als die tschechische Nation das Geschenk der deutschen Wiedervereinigung mitermöglichte. So wurden auch die Geschehnisse während der Samtenen Revolution auf dem Wenzelsplatz lebendig, wo am 24. November 1989 Václav Havel und Alexander Dubček vor Demonstranten sprachen und das Ende des Eisernen Vorhangs einläuteten.

Umso mehr konnten alle ihre heute selbstverständliche Freiheit und Freizeit genießen: Beim gemeinsamen Schlendern durch die Stadt, beim Zusammensein in Kaffeehäusern und Restaurants, im typisch böhmischen Brauhaus oder beim Abschlussessen auf der Moldau.
Herzlicher Dank an Frau Hohendorf und eine wundervoll gelassene, aufgeschlossene und freundliche Reisegruppe!
J. Juhre, Leistungskurs Deutsch

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Ehemaligentreffen nach 40 Jahren

Am 20. September 2019 war es soweit: Der ABI-Jahrgang ’79 feierte sein 40-jähriges Abi-Jubiläum. Am Nachmittag wurden die Ehemaligen von der stellvertretenden Schulleiterin, Mechthild Ankerhold, im Foyer der Schule begrüßt und mit interessanten Informationen rund um die Schule und das Lehrerkollegium beglückt. Danach wurden unter anderem einige Klassenräume, Fachräume, die Aula, das Lehrerzimmer und auf besonderen Wunsch auch das Varielgebäude besichtigt, in dem 1979 noch etliche Abiturklausuren geschrieben wurden. Für die meisten Ehemaligen war es der erste Besuch in der Schule seit 40 Jahren. Ein Gruppenfoto auf der Dachterrasse neben dem Kunstsaal durfte natürlich zum Abschluss nicht fehlen und rundete das Schulprogramm ab. Gefeiert wurde anschließend im Rien (ne va plus) in Rüngsdorf. Dort trafen im Laufe des Abends immer weitere Ehemalige ein. Noch bis nach Mitternacht schwelgte man denn auch beim Anblick alter Fotos in Erinnerungen, wobei die ein oder andere Anekdote aus der Schulzeit die Runde machte. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich alle schon auf das nächste Treffen freuen.
Frau Juffern, die Autorin dieses Artikels, war dabei!

Du lebst in einer spannenden Zeit!

Umso mehr Grund dafür, das aufzuschreiben, was dich bewegt und dabei in einer Gruppe das Wort zu ergreifen, es in kreativer Weise einzufangen, es niederzuschreiben und die Ergebnisse mit anderen Wörterschmieden zu teilen. Schreib’s auf! Schreib dich glücklich! Der Workshopleiter Dorian Steinhoff, Jahrgang 1985, ist Autor und Literaturvermittler. In der Projektarbeit mit Jugendlichen ist er sehr erfahren. Noch gibt es freie Plätze … Infos und Anmeldung bitte unter info@literaturhaus-bonn.de oder Telefon 0228 – 555 2 777 0.
A. Voß (Literaturhaus Bonn) und J. Juhre (Fachschaft Literatur)

Knisternde Spannung

Wer sind wir wirklich, wenn es drauf ankommt? Und wie verändern wir uns in Extremsituationen? Diesen Fragen ging Lea-Lina Oppermann in den zwei Jahren nach, während sie an ihrem 2017 veröffentlichten Roman Was wir dachten, was wir taten schrieb. Aus diesem Roman liest Lea-Lina Oppermann am 12. September derartig packend und eindringlich vor, dass die rund 150 Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klassen in der Aula des Adenauer-Gymnasiums wie gebannt dieser überaus stimmbegabten Autorin folgen, als sie an einem Ort, an dem unsere Oberstufenschüler ihre Mathematik-Klausuren schreiben, von einer Klausur von dreizehn Schülerinnen und Schülern und ihrem Mathematiklehrer erzählt, während der sich ein Schul-Amoklauf abspielt. Erzählt wird dies im Roman im Wechsel aus drei sehr verschiedenen Perspektiven: Schülerin – Schüler – Lehrer. Das Ergebnis ist ein sich schnell auf die Zuhörerschaft übertragendes Gefühl von angespannter Lähmung und schierer Angst, noch bevor die eigentliche Handlung vollends Fahrt aufnimmt.

Nachdem Lea-Lina innerhalb einer halben Stunde Lesung zielsicher eine glühende Weiterlese-Sucht geschürt hatte, beantwortete sie Fragen ihrer versierten Interviewpartner Jana und Luka aus der 9a, die ihr zum Beispiel entlocken konnten, dass Was wir dachten, was wir taten weniger auf eine zu ziehende Lehre abzielt als auf den Ausdruck eigenen Erschüttert-Seins. Außerdem erfuhren wir so, dass Lea-Lina Oppermann sich nicht nur literarisch weiterentwickelt, sondern sich bei ihrer Ausbildung im Dreieck aus Musik, Schauspiel und Sprechkunst bewegt. Man darf also gespannt sein, was man von ihr noch zu hören, zu lesen und zu sehen bekommt! unser Dankeschön gilt auch Frau Bernhardt vom SLZ-Team und Frau Kohl und Frau Müller für die Idee und die Organisation dieser Lesung.
J. Juhre

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